DER WERMUT

DER WERMUT (Artemisia absinthium)


Volksnamen: Artenheil, Bitterhals, Krampfkraut, Magenkraut, Wiegenkraut, Wurmtod, Absinth, Heilbitter

Magisches

Schon in der Antike pflanzte man Wermut an Stellen, wo man Mäuse fernhalten wollte. In den Klosterbibliotheken, wo herrliche handgeschriebene Bücher entstanden, setzte man der Tinte etwas Wermutextrakt zu, um Mäuse und anderes Ungeziefer davon abzuhalten, die Folianten aufzufressen.

Alte Kräuterbücher rühmen die Heilkraft des Wermut und schwören auf seine Wirkung schon beim bloßen Ansehen oder Berühren des Krauts. So bringt ein Wermutszweig unter dem Polster guten Schlaf, das Schlagen mit Wermutzweigen regt den betroffenen Körperteil zur Selbstheilung an.

Anwendungen

Kaum eine andere Pflanze wird so widersprüchlich gesehen wie der Wermut. Während für die alten Ärzte, für Hildegard und die Kräuterpfarrer Kneipp und Künzle zu den starken Heilpflanzen gehörte, wird er von der modernen Medizin differenzierter gesehen.

 Die ätherische Öle mit Thujon und der Bitterstoff Absinthin werden nicht von jedermann vertragen. Überdosierungen können zu rauschartigen Zuständen führen, auch Krämpfe können auftreten, als Langzeittherapie ist Wermut also nicht zu empfehlen.

Und doch gibt es kaum ein besseres Kraut bei Magen-, Darm- und Galleerkrankungen. Wermut wirkt anregend auf den Stoffwechsel und kräftigt die Verdauungsorgane insgesamt. Körpereigene Abwehrkräfte werden mobilisiert und der Genuss von Wermuttee oder die Verwendung der Tinktur und des Pflanzensaftes verkürzen so manche Krankheitsdauer.

 Ständig kränkelnde Menschen, die sich jede Grippe und Erkältung einfangen, die mit schlechter Verdauung zu tun haben, im Gesicht bleich sind und manchmal mit Kreislaufstörungen zu kämpfen haben, sollten Wermut sparsam, aber einige Male im Jahr kurmäßig verwenden. Hier wirkt schon 1 Tasse Tee pro Tag vorbeugend.

Von der Wermuttinktur nimmt man etwa 25 Tropfen auf 1 Glas Wasser. Der bittere Geschmack lässt sich auch durch Honig oder Zucker nicht vertreiben, aber man gewöhnt sich schnell an ihn. Wenn die Zunge belegt ist, man unter Sodbrennen, Magenkrämpfen, Mundgeruch oder Völlegefühl leidet, ist Wermut ein Erste-Hilfe-Mittel.

Eine zusätzliche Verabreichungsart ist das Wermutpulver, das hergestellt wird, indem man die getrockneten Blätter fein zerreibt. In Wasser oder verdünntem Wein frühmorgens,mittags und abends 1 Messerspitze genommen, gibt das Pulver Kraft und steigert die Lebensfreude.

Tee

1 Teelöffel Kraut mit ¼ l kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.

Quelle:
Siegrid Hirsch & Felix Grünberger – Die Kräuter in meinem Garten

             - Steffi F. Goldberg -

Aktualisiert: 2025
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