DIE PETERSILIE (Petroselinum crispum )


Die Petersilie (Petroselinum crispum)

Der Botanische Sondergarten in Hamburg-Wandsbek wählt seit 2005 die Giftpflanze des Jahres. In diesem Jahr hat die Petersilie "gewonnen" und ist die Giftpflanze des Jahres 2023.

Petersilie ist Giftpflanze des Jahres 2023: Das ist der Grund

Der Botanische Sondergarten spricht von einer "dunklen Seite" der Petersilie. Im ersten Jahr bilden sich bei der Petersilie die noch ungefährlichen Rosetten, die wir essen können.

Im zweiten Jahr entwickeln sich dann die Blüten. Wenn diese verblüht sind, entstehen Saatkörner. In den Saatkörnern ist Petersilienöl und darin befindet sich Apiol.

Apiol wirkt auf die glatten Muskelfasern der Blase, des Darms und besonders des Uterus. Im letzteren Fall kann der Giftstoff sogar eine Kontraktion der Gebärmutter auslösen. Des Weiteren kann Apiol allergische Reaktionen verursachen. Eine zu hohe Dosierung kann außerdem zu Nieren- und Leberschäden führen.

Nicht nur die Samen sind nach der Blüte giftig - auch die Blätter weisen einen gewissen Anteil an Apiol auf. Während oder nach der Blüte sollte daher überhaupt keine Petersilie mehr gegessen werden. Auch auf das Dekorieren von Speisen mit den Blättern sollte verzichtet werden.

So hieß es beispielsweise in den Niederlanden: "Petersilie hilft den Männern aufs Pferd, den Frauen unter die Erd". Während die Petersilie bei Männern als Potenzmittel wirken sollte, wurde sie also von den Frauen als Abtreibungsmittel verwendet.

So kann man eine blühende Petersilie noch verwenden

Wenn die Petersilie erstmal blüht, ist es zu spät, um sie noch zu essen oder weiterzuverarbeiten. Dennoch sollte sie nicht gleich herausgerissen werden. Besser ist es, sie noch eine Weile blühen zu lassen. Die Samen, die sich schließlich bilden, können gut genutzt werden, um im kommenden Jahr Pflanzen zu ziehen. Hierbei sollte man jedoch beachten, dass Petersilie nicht an derselben Stelle wieder gedeiht. Man sollte sie daher jedes Jahr an einer anderen Stelle pflanzen und dies für mindestens drei Jahre.

Petersilie ist sehr gesund vor der Blüte

Petersilie ist sehr gesund. Sie besitzt vor der Blüte viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. In manchen Ländern gilt sie sogar als Heilpflanze. Man kann Teile der Petersilie beispielsweise bei der Behandlung von Diabetes, Bluthochdruck oder bei Nierenleiden verwenden. Petersilie ist wie viele andere grüne Gemüsesorten reich an Chlorophyll. Dieser Stoff soll dabei helfen, den Körper zu entgiften und zum Beispiel Schwermetalle wie Quecksilber ausleiten.

Petersilie kann außerdem bei Mückenstichen Linderung verschaffen. Wenn man ein Blatt zwischen den Fingern zerreibt und es dann auf den Stich legt, sorgen die ätherischen Öle für eine Linderung des Juckreizes.

Magisches über die Petersilie

Wenn die Petersilie gesät wird, muss sie erst nach Rom reisen, um vom hl. Petrus die Erlaubnis zum Aufgehen zu holen, heißt es, damit nimmt man Bezug auf die lange Zeit, die man nach dem Säen bis zum Erscheinen des ersten Blattpaares warten muss. Eine andere Geschichte erzählt, die Petersilie müsse 9-mal den Teufel fragen, ehe sie aufgehen darf. Es ist verblüffend, wie gerade bei diesem Heilkraut das Gute (Apostel) und das Böse (Teufel) nebeneinander genannt werden. Übrigens: Wenn die Petersilie an einem Karfreitag ausgesät wird, hat der Teufel keine Macht und sie kann schneller erscheinen. Man kann es einmal ausprobieren.

Andere Überlieferungen sprechen davon, dass man Petersilie nur an einem Mittwoch säen soll. Sie geht besser auf, wenn man sie mit Wut im Bauch oder lachend sät. Wer sich mit Petersilie wäscht, wird schön. Wenn man die Wurzel versetzt, so muss der, an dem man dabei denkt, sterben. In der Antike galt Petersilie als Symbol der Wiedergeburt. Man unterstellte ihr die Kraft, dem Verstorbenen neues Leben einhauchen zu können. Im Mittelalter wurden mit den Stängeln Liebeszauber gewirkt, in manchen Gegenden mischte man die geschabte Wurzel in Hexen- oder Flugsalben. Die Wurzel hat durch das Apiol (ätherisches Öl) tatsächlich eine sexuell stimulierende Wirkung.

Anwendungen

→ Die Petersilie ist eines der bekanntesten Küchenkräuter für das Würzen von Fleisch, Geflügel, Fisch, Soßen, Suppen, Gemüse und Eierspeisen. Sie ist eigentlich in jeder Küche allgegenwärtig. 100 g Petersilie (frisch) enthalten annährend 100 mg Vitamin C. In der Volksheilkunde ist sie weniger ein Würz- als ein Heilkraut. Der Wurzel- oder Blättertee gilt als gutes Mittel bei Blasenerkrankungen, bei Wassersucht, Nierenbeschwerden und Blähungen. Bei einer Überfunktion der Schilddrüse griff man früher ebenso auf den Tee zurück wie bei anderen Stoffwechselleiden, bei Gicht und Rheuma. Heute verwendet man Petersilientee immer dann, wenn die Harnwege gründlich durchspült werden sollen und man die Harnausscheidung anregen will, z. B. wegen Harnwegsinfekten oder bei Nierengrieß.

→ Für eine Entwässerungskur im Frühling, mit der man gleichzeitig eine Durchspülungstherapie der Nieren und Harnwege verbinden will, trinkt man über 2 Wochen täglich 3 Tassen Tee. Nach jeder Tasse zusätzlich ½ Liter Wasser nachtrinken.

Der Absud von Blättern, vor allem aber der Samen, ist stark wassertreibend aber auch gebärmutteranregend, deshalb hat er eine gewisse Wirkung bei verzögerter Menstruation. Das aus den Samen gepresste Öl verursacht in höheren Dosen die starke Anregung der Uterusmuskulatur, man sollte es nicht ohne ärztliche Kontrolle verwenden, überhaupt verboten ist es während der Schwangerschaft. Das ätherische Öl mit dem Wirkstoff Apiol führt bei Überdosierung zur Abtreibung des Fötus.

→ Bei Blasenlähmung nimmt man starkes Petersilienwasser (Petersilie mit Wasser bedecken und 24 Stunden kalt ausziehen lassen) und träufelt pro Tasse 6 Tropfen Wacholderöl hinein. Das Gemisch trinken.

→ Der frische Petersiliensaft aus der Wurzel wird manchmal mit dem frischen Karottensaft gemixt und ist vitaminreich. 10 Teelöffel Saft pro Tag wirken appetitanregend und erhöhen die Ausscheidungen.

→ Zu Brei zerstoßene Blätter wirken sofort bei Zahnschmerzen, wenn man sie entweder direkt auf den schmerzenden Zahn gibt oder zu jenem Ohr streicht, auf dessen Seite sich der schmerzende Zahn befindet.

→ Stillende Frauen, die ihre Milchproduktion stoppen müssen, tragen den Blätterbrei auf die Brüste auf. Diese dürfen aber noch nicht entzündet sein.

→ Frische Blätter und Stängel in einer Alaunbeize* färben Naturstoffe cremeweiß.


Tee

1 TL Wurzel/Kraut in ¼ l Wasser aufkochen und nach einer kurzen Ziehzeit abseihen. 2 Tassen pro Tag sind ausreichend. Man kann aber auch mit kochendem Wasser aufgießen und etwa ¼ Stunde ziehen lassen.


*https://www.wilde-farben.de/?p=9

Quelle: https://www.infranken.de/ratgeber/verbraucher/petersilie-ist-giftpflanze-des-jahres-2023-wann-das-kuechenkraut-gefaehrlich-werden-kann-art-5625932

Anthea, Die weisse Magie der Hexen - Uraltes Wissen von Heilung und Weisheit

Siegrid Hirsch & Felix Grünberger - Die Kräuter in meinem Garten

                                                                  - Steffi F. Goldberg -

Aktualisiert: 2025
Unterstützt von Webnode
Erstellen Sie Ihre Webseite gratis! Diese Website wurde mit Webnode erstellt. Erstellen Sie Ihre eigene Seite noch heute kostenfrei! Los geht´s